*) Einleitung

Man muss keine großen Untersuchungen anstellen, um die Behauptung wagen zu können, dass weitaus die meiste Musik, die heute gehört wird, über Lautsprecher erklingt. Davon wahrscheinlich wieder das meiste in Hörsituationen, die zeitlich und räumlich getrennt sind von der Entstehung der Musik: in Radio und Fernsehen, von Platte, CD oder Kassette; zu Hause; im Auto; im Supermarkt etc. Der akustischen Realität nach wäre das alles Elektroakustik: Die gesamte Popmusik und Rockmusik; der Großteil der Unterhaltungsmusik und der volkstümlichen Musik; die Aufzeichnungen von Konzerten aller Art; die Studioproduktion von Musik aller Stilrichtungen, sowie alle Arten von Playback, wo Musiker ihren Part nur simulieren, während die Musik in Wirklichkeit vom Band gespielt wird.

Als Elektroakustische Musik im eigentlichen Sinn bezeichnet man aber eine Kunstform, die bewusst und offen im elektroakustischen Medium arbeitet und in diesem authentische musikalische Werke schafft. Von Anfang der Tonaufzeichnung an arbeiten Komponisten auf diese Weise und haben bis heute in aller Welt viele Tausende von Werken geschaffen; sowohl als selbständige Musik, als auch in Kombination mit anderen Medien und Kunstformen (es gibt kaum einen Film oder eine Performance, die ohne Elektroakustische Musik auskommt).


*) Terminologie

Die Absolute Musik ist ein Teil der Elektroakustischen Musik. Ihre nahen Verwandten sind Akusmatik, Computer Musik, Elektronische Musik und Musique Concrete. Diese Kategorien haben wiederum viele weitere Untersektionen, die bis zum modernen Techno führen. Ein weiterer ferner Verwandter ist die Neue Musik, die sich allerdings von den vorhin aufgelisteten Musikrichtungen unterscheidet. Nach unserem Recherchen kann auch die Neue Musik nicht mit der Elektroakustischen Musik gleichgesetzt werden, wie es zum Beispiel in Wikipedia beschrieben wird.

Terminologie Absolute Musik

Die aufgezeichneten Kategorien mögen auf den ersten Blick Musik sein, die im Schatten aller anderen vorherrschenden Musikarten steht, jedoch hatten schon die Beatles oder Frank Zappa immer wieder Berührungen zu dieser Musik und hatten diese auch in ihren Werken miteinfließen lassen. Ein gutes Bespiel ist "Revolution 9" von den Beatles.


*) Grundbegriffe

Bevor wir auf die Absolute Musik näher eingehen, präsentieren wir hier noch die Grundbegriffe der Elektroakustischen Musik, welche aus der Schallplatte "Grundbegriffe der Elektronischen Musik", gesprochen von Herbert Eimert, entnommen wurden:

Einführung in die Elektronische Musik - Eimert

Grundbegriffe - Intro, (738k mp3)
der Ton, (902k mp3)
Tonhöhe (1.8MB mp3)
Hüllkurven (1MB mp3)
Bandschleife (675k mp3)

Klangfarben (920k mp3)
Filter (982k mp3)
Vokalspektren (500k mp3)
Obertonlautstärken (1.3MB mp3)

Tongemisch 1 (1.9MB mp3)
Tongemisch 2 (1.5MB mp3)
Tongemisch 3 (1.3MB mp3)

Geräusch (758k mp3)
Permanentes Glissando (683k mp3)
Ringmodulation 1 (2.3MB mp3)
Ringmodulation 2 (1.7MB mp3)
Ringmodulation 3 (1.3MB mp3)

Impulse 1 (1.6MB mp3)
Impulse 2 (1.7MB mp3)

Quelle: Eimert - Einführung in die elektronische Musik (Vinyl)


*) Absolute Musik

Die bahnbrechende Neuerung in der Musikgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts ist nicht die Elektronik an sich, nicht der Computer und schon gar nicht der schleppbare Computer. Die wirklich bahnbrechende Neuerung ist die Möglichkeit an Musik zu arbeiten, wie ein Maler an einem Bild, ein Bildhauer an einer Skulptur.

Die jahrhundertelange Spaltung des Musikschaffens in Musiker und Komponist ist damit auf radikale Weise aufgehoben. "Zeitfrei" heißt das Zauberwort. Der Prozess des Musikschaffens ist zeitlich unabhängig vom Zeitfluss der geschaffenen Musik selber. Am Ende steht aber nicht eine Partitur, die erst wieder von Musikern interpretiert werden muss, sondern die fertige Musik auf Tonträgern, die durch Lautsprecher zum Klingen gebracht wird. Not live but real: Absolut.